IGLU e.V.

Die Interessengemeinschaft Ludwigsfeld, – IGLU, ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung und Unterstützung sozialer Belange in der besonders benachteiligten Stadtrandsiedlung Ludwigsfeld.  Gegründet im Februar 1992 – eingetragen ins Vereinsregister im Mai 1993.
IGLU feiert heuer sein 30- jähriges Bestehen.

In diesen 30 Jahren haben viele ehrenamtliche Kräfte in dieser außergewöhnlichen Siedlung gewirkt, eine Siedlung die beispielhaft ist, was das friedliche und tolerante Zusammenleben unterschiedlichster Nationen, Kulturen und Religionen in großer Zahl betrifft.

Vor 30 Jahren standen besonders die vielen bedürftigen alten, und kranken Menschen in der Wohnsiedlung im Focus. Sie sollten trotz der fehlenden Infrastruktur so lange wie möglich in ihren Wohnungen bleiben können. Für dieses Ziel sollten mit Hilfe von Spenden Angebote geschaffen werden, die dieses Bestreben ermöglichte. Z. B.  Die Unterstützung des ambulanten Pflegedienstes, ein Fahr und Begleitdienst, ein Besuchsdienst, ein Mittagstisch, ein Nachmittagskaffee mit Gesprächs- und Spieleangeboten, ab und zu auch kulturelle Vorstellungen vor Ort sowie unterhaltsame Tagesausflüge. Später folgten unter anderem Projekte für Kinder, Jugendliche und Familien. Z.B. Musikunterricht für Kinder, eine Freizeit-Kindergruppe für Grundschulkinder, die Hausaufgabenhilfe für Grundschüler, ein Basketballplatz, ein Unterstand als Treffpunkt für die Jugend, ein wöchentliches Cafe Ludwigsfeld, gemeinsame Aktionen wie Ramadama, die Aktion Friedenstaube und damit der historische Hintergrund der Siedlung nicht verloren geht, wurde auch eine Gedenktafel an der letzten Baracke des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers angebracht.
Bis heute ist das vorrangige Ziel von IGLU die Verbesserung der sozialen Belange für die Bewohner der Siedlung. Für die Umsetzung der genannten Angebote ist IGLU allerdings fast ausschließlich auf Spenden und die Mitarbeit ehrenamtlicher Helfer/innen angewiesen. Hier ein besonderes Dankeschön an die Spender, die unsere laufenden Angebote bereits über Jahre, so großzügig unterstützen.

Zum Wohle der Bewohner bringt sich IGLU aber auch im kommunalpolitischen Bereich ein, kämpfte erbittert um die Genehmigung einer hausärztlichen Praxis in der Siedlung, um den Erhalt des Caritas Seniorenzentrums, um Fortschritte in der Verkehrsanbindung und um eine Verbesserung bei der eklatanten Parkplatznot.

Ab 2006, mit der Übernahme der Sozialen Räume der Wohnsiedlung die 1954 für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit gespendeten Geldern der Bewohner (10.000 DM) erbaut worden sind, erweiterte sich der Angebotskreis nochmals.
Hier zog die Hausaufgabenhilfe ein, die Mutter-Kind- Gruppe, eine kirchliche Seniorengruppe, und ein regelmäßiger Yogakurs. Es fanden Vorträge über Erziehungs – und Drogenberatung, über Sozialhilfebezug sowie Kurse, die zum Erziehungsführerschein führten, statt. Sehr erfolgreich war auch die Gründung eines Chores. An Wochenenden können die Räume für größere Familienfeiern genutzt werden.

IGLU setzte sich sehr dafür ein, den Verkauf der Bundeseigenen Wohnungen an die Patrizia AG zu verhindern oder die Stadt München als Käufer zu gewinnen. Trotzdem wurde die Wohnsiedlung an die Patrizia AG verkauft. Seither steigen die Mieten und die Fluktuation leider zusehends.

In naher Zukunft soll nun, in und um Ludwigsfeld herum eine neue Bebauung mit 2000 WE entstehen. Mit dieser massiven Bebauung auf engstem Raum, teils mit Hochhäusern bis zu 15 Etagen droht den Bewohnern der Siedlung ein neues Dilemma. Alle unsere Bedenken gegen eine Bebauung von Wohnungen in so großer Zahl auf engem Raum, fanden bisher leider kein Gehör.

Die Zukunft wird zeigen wie sich die Wohnsiedlung Ludwigsfeld und der erforderliche Einsatz von IGLU für die sich so immens wachsende Bewohnerschaft entwickeln wird.